Knight Rider - früher Science Fiction, heute (fast) Alltag


US-Serien der siebziger und achtziger Jahre sind heute Kult. Egal ob Miami Vice, Airwolf, Ein Colt für alle Fälle oder das A-Team: Sie alle wären heute wohl nicht mehr so machbar, trafen damals aber den Puls der Zeit. Eine weitere bekannte Serie ist Knight Rider. Eine Serie über einen Mann und ein Auto, welches nicht von dieser Welt stammt. Denn es hatte Features, die es damals nicht mal in der Vorstellung der Menschen gab - zumindest in Verbindung mit einem Auto. Basis für das Auto war ein Pontiac Firebird Trans Am. Der wurde gerade an der Front extrem umgebaut und mit einem roten Scanner ausgestattet. Doch das ist noch das langweiligste an dem Fahrzeug. Viel interessanter waren die verschiedenen Gadgets. Wir gehen sie mal im Detail durch und finden heraus, was heute aktuell ist und was vielleicht auch schon wieder alt ist.


Welche Features sind heute aktuell?

 

Fangen wir mit dem einfachsten an: Autotelefon. Heutzutage ist es völlig normal, dass wir unsere Handys mit dem Auto verbinden und über Bluetooth telefonieren können. In den achtzigern war es dagegen meistens nur vom Rücksitz aus möglich. Man musste extra einen Hörer in die Hand nehmen um telefonieren zu können. Im Laufe der Jahre wurde das geändert. In den neunzigern gab es den Hörer auch vorne, damit konnte man nun auch als Fahrer telefonieren. Mit der Erfindung des Bluetooth veraltete diese Technik. Heutzutage ist das telefonieren mit einem Gerät in der Hand nur erlaubt, wenn man nicht am Steuer sitzt oder das Fahrzeug ausgeschaltet ist und keine Gefährdung des Straßenverkehrs darstellt. 

Doch gerade das "freihändige" telefonieren, sogar während der Fahrt, war in den achtzigern so nicht möglich. In Knight Rider war es dies aber. 

 

Michael Knight und KITT (Abkürzung für Knight Industries Two Thousand), konnte auch bei einer Trennung miteinander kommunizieren. Möglich war dies durch den Comlink. Damit konnte Michael z.B. auch Videos machen und diese KITT zuspielen. Das geht heutzutage teilweise auch schon. Mit Smartwatches kann man telefonieren, Nachrichten empfangen, Videos aufnehmen usw. Das sind all die Punkte, die damals in der Serie schon möglich waren. Heute sind sie völlig normal.

 

Das KITT sprechen konnte, ist jetzt nichts neues. Wir interessieren uns aber mehr für die Bedienung. Doch da sind wir bei dem Vergleich von 1982-1986 und 2008/2009: In den achtzigern konnte KITT sämtliche Aktionen selber ausführen. Michael tat das meistens selber, doch einige Features hat er per Sprache ausgeführt. Die Sprachbedienung ist heute im Auto schon fast völlig normal. Doch unterscheidet sie sich je nach Fahrzeug. In den einen muss man festgelegte Kommandos aufsagen, in den anderen (teils deutlich teureren) Fahrzeuge kann man einfach sagen "Schalt die Sitzheizung ein" oder "Mach die Umluftfunktion an". Radiosender lassen sich per Sprache einstellen, das Wetter kann nachgefragt oder die Klimaanlage eingestellt werden. Wie bereits erwähnt, ging das bei Knight Rider damals schon. In der Neuauflage der Serie 2008 wurden alle Funktionen per Sprache gesteuert. Es gab keine Tasten mehr um z.B. den Turbo-Boost zu aktivieren. Soweit sind wir heute noch nicht, aber wir sind nah dran. Bestes Beispiel hierfür sind die neuen Audi-Modelle aber auch Mercedes und BMW können dies inzwischen, der eine mehr, der andere weniger.

 

Eine weitere Paradedisziplin ist das autonome Fahren. KITT konnte einfach auf Befehl oder selber auf Autopilot schalten und dann selbsttätig fahren. Natürlich können die heutigen Serienautos noch nicht so selbsttätig fahren, aber trotzdem ist es beeindruckend, was die Systeme heutzutage schon alleine können. So kann man auf der Autobahn Lenkrad und Gaspedal (theoretisch) loslassen. Sollte man natürlich nicht tun, zumal man in Deutschland alle paar Sekunden dazu aufgefordert wird, das Lenkrad zu berühren. KITT fuhr damals richtig gut selbst und konnte sogar Skills ausführen wie driften, durch Wände fahren oder auch den Turbo-Boost anwenden und dabei auch wieder fehlerfrei landen und weiterfahren. Soweit sind wir dann doch noch nicht, das wird wohl mindestens noch 20-30 Jahre dauern. Aber ich vermute, dass in spätestens 10 Jahren, die Autos zumindest die normalen Fahraufgaben fehlerfrei ausführen können. 

 

Seit kurzem teilen die Autos (meist die von den Premiummarken) dem Autohaus gerne mit, wann sie zur Inspektion müssen oder welche Fehler sie haben. Das Autohaus kann dann einen Kostenvoranschlag machen und auch gleich die Teile bestellen. Außerdem kann Kontakt mit dem Kunden aufgenommen werden. Diese Art der "Ferndiagnose" war schon damals bei Knight Rider vorhanden. Die Foundation wusste damals schon, wie es KITT geht und konnte im Bedarfsfall die erforderlichen Reparaturen schon soweit vorbereiten, dass innerhalb kürzester Zeit alles fertig und der Wagen wieder einsatzbereit war. Auch wurden alle Daten die KITT aufgezeichnet und gespeichert, sodass KITT im Falle einer Reparatur sein gesammeltes Wissen wieder erlangen konnte und nicht alles wieder umständlich programmiert werden musste (so z.B. im Fall "Eine schreckliche Falle" in der KITT in eine Giftgrube geworfen wurde und danach vollständig zerstört war. Nach der Reparatur wusste er aber wieder alles, wie vor dem Unfall). Nun ist sowas nicht unbedingt bei den heutigen Fahrzeugen möglich, aber dass die Fahrdaten aufgezeichnet werden, ist heute völlig normal.

 

Die Möglichkeit, per Kameras etwas aufzunehmen, war damals Neuland. Heute haben viele Fahrzeuge Rückfahrkameras oder sogar 360° Kaamerasysteme an Bord. Aufnahmen sind damit zwar bisher nicht möglich, aber technisch ohne Probleme machbar. Und selbst die Dashcams würde ich bei dieser Technik mit dazu zählen.

 

Der Silent-Mode war eine clevere Funktion KITT stumm zu schalten. Also natürlich nur der Motor, der Rest funktionierte natürlich noch. Doch moderne Plug-in Hybrid Antriebe können das auch. Bei vielen lässt sich der rein elektrische Fahrmodus per Knopfdruck einschalten und so fährt man dann auch geräuschlos. Auf Kies und anderen losen Untergründen machen natürlich die Räder am meisten Lärm, aber das wurde damals in der Sendung auch nicht unterdrückt.

 

Welche Features sind heute schon wieder veraltet?

 

KITT konnte damals sämtliche Gespräche auf Kassette aufzeichnen. Kassettendecks sind aber seit den 2000er Jahren längst Geschichte. Und selbst der Nachfolger, die CD, ist heutzutage veraltet. Autos haben heutzutage Festplatten im Auto oder die Daten werden in einer Cloud gespeichert. In den achtzigern war dieses Feature natürlich ziemlich cool.


Natürlich hatte KITT noch viele weitere coole Features. Am bekanntesten ist wohl der Turbo-Boost, aber auch der Ski-Mode (dann fährt KITT auf zwei Räder), die Möglichkeit Öl und CO2 sowie Rauch auszustoßen, per Infrarot in Objekte rein zu schauen, Fahrzeuge bzw. technische Apparaturen fernzusteuern, Nummernschild zu wechseln, der Super Pursuit Mode, natürlich auch die Panzerung u.v.m. Doch diese Technik wäre nichts für den normalen Straßenverkehr und daher ungeeignet für unsere Autos. Doch manchmal wünscht man sich solche Gadgets selber mal. Nur um dann fest zu stellen, das es nicht klappen würde. Oder hättet Ihr einen Vorschlag, einen funktionsfähigen Turbo-Boost in Euer Auto einzubauen?

 

Die eigentliche Frage ist aber: Würde Knight Rider auch heute noch genauso viel Spaß machen, wie damals? Sicherlich wäre es enorm schwierig, wieder ein Fahrzeug zu schaffen, dass mit seiner Technik und Ausstattung einen WOW-Effekt erzeugt. Knight Rider heute wäre ein Film, der eigentlich langweilig wäre und nur durch die Handlung und die Charaktere noch irgendwas raushauen kann. Doch der Kultfaktor bleibt ungebrochen - bis heute und garantiert auch in der Zukunft.

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