Endlich ein Stern - und dann noch ein Kombi
Es hat mich gepackt, ich fahre einen Mercedes. Eine C-Klasse um genau zu sein. Wie es dazu kam und wie meine Meinung zu dem Fahrzeug ist, möchte ich Euch hier erzählen
Sämtliche Markennamen, Internetseiten u.ä. die hier erwähnt werden, haben mich in keinster Weise dafür bezahlt. Ich erwähne sie hier nur der Einfachheit halber.
Es fing eigentlich schon ein paar Jahre vorher an. Als die Baureihe 204 von Mercedes 2011 ein Facelift bekam, hatte ich sofort das Verlangen, dieses Auto haben zu wollen. Gut, damals wollte ich fast jedes Auto haben, die meisten kamen aus Deutschland. Da ich da logischerweise noch keinen Führerschein hatte, blieb es bei einem Wunsch.
Mein erstes eigenes Auto war ein Ford Focus, Baujahr 2000. Ein kleiner grüner Wagen mit dem 1,6 Liter Benziner und 101 PS. Für meine ersten knapp 3 Jahre Autofahren das ideale Auto. Und erfüllte er zumindest ein Kriterium, welches mir wichtig war: er hatte 5 Türen. Zwar fahren bei mir nicht viele Leute mit, doch wer schon mal in einem Dreitürer hinten einsteigen musste/sollte, weiß was das für eine Kletterei ist. Des weiteren hatte der Wagen noch ein Radio, ein Schiebedach, leider keine Klima (das machte im Sommer immer viel Spaß, denn mit geöffnetem Schiebedach und ebensolchen Fenstern war die Akustik im Inneren eher suboptimal, das Radio konnte man ebenso auch ausmachen). Doch will ich nicht klagen, der Wagen war zuverlässig, bekam zwischendurch zweimal eine Inspektion, einmal neue Bremsen hinten und einmal neue Reifen vorne. Allerdings gab es auch jede Menge "Kampfspuren", doch bezogen auf das Alter, machte mir das erst mal wenig aus, später störten diese Dinge aber immer mehr, weil sie zu stark auffielen. Hinzu man Anfang 2018 ein Auffahrunfall. Dabei ist mir jemand hinten drauf gefahren. Aufgrund der Anhängerkupplung ist bei mir nicht viel passiert. Die AHK selber hat etwas gelitten und der Lack ist ein bisschen geplatzt. Hat man allerdings erst dann gesehen, wenn man ganz genau hingeschaut hat. Gekauft mit knapp 108.000 km, hatte der Wagen nach dem Verkauf schon 142.000 km runter.
Im Oktober 2018, ich hatte seit ein paar Monaten einen Job bei einer Fast-Food Kette, kam mir die Idee, nach einem "neuem Alten" zu suchen. Geplant war, das ich einen Kredit aufnehme. Wie hoch, stand allerdings nicht fest. Ich durchstöberte das Internet, nach Fahrzeugen bis max. 20.000€. Es gab jede Menge Auswahl. Doch sprach mich kein Fahrzeug so wirklich an. Doch schließlich fand ich die C-Klasse. Und das Inserat machte mich neugierig. Ich klickte es an, schaute es mir an und je länger ich schaute, desto mehr gefiel mir der Wagen. Preislich lag der Wagen bei 16.790€. Eigentlich ja zu teuer, aber das war mir erst mal egal. Auf mobile.de (dort fand ich den Wagen), konnte ich meine Finanzierung einfach selber auswählen. Doch keines der Angebote, sprach mich so wirklich an. Entweder weil sie zu teuer waren oder ich sogar zwei versch. Kredite hätte nehmen müssen. Somit blieb es nur beim "mal gucken".
5 Tage später fasste ich den Entschluss, zu dem Händler zu fahren und mir den Wagen an zu schauen. Der Plan war: Erstmal gucken, dann zur Bank fahren und das Geld holen und schließlich das Auto zu kaufen. Es lief gänzlich anders: Zwei Stunden später war der Kaufvertrag unterschrieben, der Kreditwunsch abgeschickt (bei einer anderen Bank) und ich hatte mein Auto für 100€ in Zahlung gegeben. Man kann es verrückt nennen, doch das war mir in diesem Augenblick völlig egal. Der Wagen hatte augenscheinlich keine Mängel (bis auf eine Delle in der Heckklappe, die wurde entfernt) und die Ausstattung konnte sich sehen lassen (mehr dazu weiter unten).
Die Reaktion meiner Familie und meiner Verwandten fiel eher frostig aus. Damit hatte ich aber irgendwie schon gerechnet und sie hatten durchaus Recht, das muss ich zugeben. Aber dennoch war es mir egal. Ich bin schließlich erwachsen und kann mein eigenes Ding machen.
Zwei Wochen später (19.11.2018) kam der Termin zur Fahrzeugabholung. Gleich morgens bin ich hingefahren und um kurz nach 11 Uhr (vorher war noch die Zulassung) kam ich schließlich an. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen und freute mich schon sehr auf den Wagen. Nur leider war die Auslieferung selber nicht ganz so schön, eher etwas schnell und ehe ich mich versah, saß ich drin und fuhr mit meinem neuem Auto los. Zuerst mal hieß es volltanken. Das hat mal eben über 80€ gekostet (Autsch!), doch dann konnte es auch schon losgehen.
Eine Woche später bekam der Wagen neue Ganzjahresreifen. Ich wollte jetzt nicht einen neuen Satz Kompletträder kaufen, zumal a) Leichtmetallfelgen ziemlich teuer sind und b) ich auf gar keinen Fall Stahlfelgen wollte. Also einmal ein Satz Reifen auf die Felge und fertig.
Leider gab es schon einen Tag nach der Auslieferung ein erstes Problem: Der Wagen teilte mir mit, dass die Motorhaube offen sei. Die war aber zu. Wie sich später rausstellte, war ein Mikroschalter kaputt. Die Kosten übernahm der Händler. Weitere Probleme tauchten im Dezember auf: Das Kartenmaterial vom Navigationssystem war auf dem Stand von 2014. Hierbei muss ich erwähnen, dass ich unbedingt das große Comand-Online wollte, das Becker-System wirkte für mich wie eine Nachrüstlösung. Gott sei Dank, hatte die Daimler-Niederlassung in der der Wagen zum ersten Mal zugelassen wurde, das entsprechende Kreuz richtig gesetzt. Außerdem hatte das Rücklicht links einen Riss, in dem auch schon Wasser eintrat. Damit wäre der Wagen durch den TÜV gefallen. Den hatte er vor der Auslieferung allerdings noch bekommen. Woher das also kam? Nächste Frage bitte. Weitere Kampfspuren am Heck waren mir vorher auch nicht aufgefallen. Ein paar sind schon wieder weg, andere werden irgendwann mal beseitigt. Im Großen und Ganzen ist der Wagen aber sauber.
Bisherige Kosten von Reparaturen:
Welche Reparatur? | Kosten |
17 Zoll Ganzjahresreifen 4 Stk. | 404,00€ |
Aktualisierung des Kartenmaterials, Reparatur des Rücklichts |
538,30€ |
Klimaanlagenwartung |
218,00€ |
Getriebespülung (Komplett) |
402,54€ |
Ölwechsel |
218,48€ |
Inspektion, Thermostat ersetzt |
287,99€ |
Thermostat (Ersatzteilpreis) inkl. Zubehör |
135,30€ |
Bisherige Gesamtkosten: |
2.204,61€ |
Im Laufe der Zeit findet man immer wieder mehr Ausstattungen im Wagen. So habe ich erst vor kurzem herausgefunden, dass der Wagen einen Verkehrszeichenassistent hat. Der funktioniert auch sehr gut, teilweise aber auch zu gut und zeigt mir Tempolimits an die nicht gültig sind (z.B. die Geschwindigkeitsangabe von Traktoren oder Geschwindigkeitsbeschränkungen von anderen Straßen, wo das Schild etwas blöd platziert ist). Dennoch ein hilfreiches System. Außerdem an Bord: Sitzheizung vorne, Bi-Xenon Scheinwerfer mit ILS (Kenner wissen was das heißt), 17 Zoll Leichtmetallfelgen, halb elektrische Sitzverstellung u.v.m. Es gibt aber auch ein paar Dinge die fehlen. Dies ist allerdings dem Alter geschuldet. So gibt es kein Android-Auto (hat mir in der neuen C-Klasse sehr gefallen, zu dem Bericht kommt Ihr hier), ein Head-up Display (einmal getestet oder erlebt, willst du nicht mehr ohne) und ein funktionierender Internetbrowser. Das Comand-Online kann zwar mithilfe eines Telefons eine Internetverbindung aufbauen, allerdings funktioniert es noch mit dem völlig veralteten DUN-Profil (DUN=Dial-UP-Network), welches kein Smartphone heutzutage noch besitzt.
Inzwischen sind über 90.000 km abgespult. Im Oktober ging es auf Urlaubstour. Bad Zwischenahn, Papenburg, Bielefeld, Hannover und Wolfsburg waren die Stationen. Hier kamen die Vorzüge eines Kombis zur Geltung. Der Kofferraum bot genügend Platz und auch sonst ist der Wagen sehr geräumig. Natürlich ist ein Benziner nicht unbedingt zum Kilometer fressen geeignet, weswegen ich auch mehrmals innerhalb einer Woche tanken musste. Aber trotzdem hatte mir der Urlaub Spaß gemacht und der Wagen ließ mich nicht im Stich. Allerdings habe ich einen Heckschaden erlitten. Die vorher entfernten Kampfspuren sind wieder da und diesmal deutlicher zu sehen. Eine "Reparatur" der Stoßstange hinten kostet wohl 250-300€, was immer noch günstiger als eine neue Stoßstange wäre, denn hier liegt man mit Lackierung schon mal bei 1.000€.
Wie lautet mein aktuelles Fazit zu dem Wagen? Die Mercedes C-Klasse der Baureihe W204 Facelift ist ein top Fahrzeug. Es bietet genügend Mercedes-Feeling, ist trotz der Ausmaße sparsam und trotzdem nicht langweilig. Man sollte allerdings auf die Unterhaltskosten achten. Ein stärkerer Motor ist für mich nur ganz selten wünschenswert.