BEREITSTELLUNG DES TESTWAGENS:

Vielen Dank geht an das Autohaus Brunkhorst, für die Bereitstellung des Testwagens.

www.autohaus-brunkhorst.de

Der Mitsubishi Space Star setzt dem sonnigen Tag ein etwas trist wirkendes Platinum-Grau entgegen

(Metallic-Lack, 490 Euro).

 

Der kleine Alltagsfreund aus Japan!

Im Test: Der Mitsubishi Space Star 1.0 (71 PS) in der Edition-Ausstattung. Wie viele Qualitäten hat der kleine Japaner?

Anmerkung: Bei der Edition-Ausstattung handelt es sich um ein Sondermodell, welches auf der BASIS-Ausstattung basiert. Auf Wunsch des Autohauses sind die Kennzeichen verdeckt!

Seit 2012 bietet Mitsubishi den Space Star in seiner aktuellen Form an. Er folgt damit dem Colt, der in Rente gegangen ist. Doch Autoexperten und Mitsubishi-Fans wissen, dass es den Namen im Modellprogramm von Mitsubishi schon mal gab. Von 1998-2005 schmückte der Schriftzug das Heckteil eines Vans auf Carisma-Basis. Warum man sich nun für einen Kleinwagen diesen Namen ausgesucht hat, bleibt dann wohl ein Geheimnis, zumal der Wagen in anderen Ländern auch Mirage heißt.

Mit dem Space Star will Mitsubishi vor allem preisbewusste Kunden ansprechen, die ein Alltagsauto mit Platz für 4 Personen suchen und kostengünstig von A-B kommen wollen. Im Test tritt der Space Star mit dem 71 PS Benziner und Edition-Ausstattung an. Erfüllt er wirklich die Erwartungen an ein günstiges Alltagsauto? 

EXTERIEUR:

 2016 gab es das erste Facelift für den Space Star. Erkennen kann man es vor allem an der Front. Dort gibt es jetzt einen neu designten Kühlergrill mit Chromeinsatz. Das zieht sich auch noch in den unteren Bereich entlang und umfasst die Nebelscheinwerfer. Hier wirkt die Vor-Facelift Version deutlich unattraktiver. Die Front ist übrigens bei allen Modellen gleich, also auch in der Basis. Lediglich die Nebelscheinwerfer entfallen dann. Die Scheinwerfer beinhalten die altbekannte Halogen-Leuchttechnik. Das macht die Scheinwerfer wartungsfreundlich. Zudem sind sie vom Motorraum aus gut zu erreichen, so dass ein Wechsel der Glühlampen kein Problem darstellt. Wer allerdings bereit ist mehr zu investieren, der kann sich auch Bi-Xenon Scheinwerfer einbauen lassen. Die lassen sich dann aber nicht mehr selbst „warten“.

Die Kraft auf die Straße bringen 15 Zoll Räder, in diesem Fall mit Stahlfelgen. Die Seitenansicht offenbart, dass der Space Star ein Fünftürer ist, als Dreitürer wird er gar nicht erst angeboten. Bei den Türgriffen reden wir von klassischen Klapptürgriffen, aber immerhin sind sie in Wagenfarbe lackiert. Oben auf dem Dach trohnt eine kleine Antenne.

Das Heck ist klassisch gezeichnet, alles was hier nicht hingehört, ist auch nicht da. Auf einen – heutzutage fast schon zum Standard gehörend – Heckspoiler verzichten die Japaner bei ihrem Kleinsten. Zumindest in dieser Ausstattung. Dafür gibt es im Gegenzug eine große Heckscheibe. Unter dem Logo befindet sich der große Griff für die Heckklappe. Die Rückleuchten strahlen auch hier mit herkömmlichen Glühlampen, in den höheren Ausstattungslinien gibt es auch Teil-LED Rückleuchten. 

INTERIEUR:

Wir bewegen uns in einem Fahrzeug, welches zum Preis von 9.290 Euro angeboten wird (in der getesteten Ausstattung; der "normale" Basispreis liegt bei 9.990 Euro). Das das Armaturenbrett und auch die Türverkleidung komplett aus Hartplastik besteht, hat mich persönlich nicht gestört. Wichtiger ist es da eher, dass nichts klappert. Und genau das ist der Fall. Selbst auf kaputten Straßen klappert nichts. Lediglich auf richtig derben Querfugen kommt ein kurzes Knarzen bzw. Knistern. Wer allerdings das Radio eingeschaltet hat oder Musik hört, hört das eh nicht. Das spricht für eine angemessene Verarbeitung.

Die Bedienung erweist sich als einfach. Alle Schalter liegen genau da, wo man sie sucht, die Klimaeinheit ist schön weit oben positioniert. Das fällt vor allem im Kontrast zum bereits gestesteten Opel Corsa auf. Die Knöpfe sind auch schön groß gestaltet, die wesentlichsten Funktionen sind einfach zu erreichen. Das Gleiche gilt auch für die Instrumente. Tachometer und Drehzahlmesser sind gut ablesbar, der kleine Bordcomputer nicht überladen. Er zeigt eigentlich nur zwei Dinge an: Zum einen den Tankfüllstand und zum anderen Daten wie Kilometerstand, Außentemperatur oder Serviceintervall. Je nachdem wie oft man durchschaltet. Kritik an dieser Stelle sei in soweit gesetzt, dass man den Bordcomputer nur an dem kleinen Schalter daneben verstellen kann. Eine Taste an den Lenkstockhebeln gibt es dafür nicht. Und noch erwähnenswert wäre zu sagen, dass man nicht alle Daten während der Fahrt einsehen kann. Das geht dann nur im Stand. Negativ fällt ins Gewicht, dass die Fenster nur an den jeweiligen Seiten geöffnet werden können. Wer also allein im Auto sitzt und das Beifahrerfenster öffnen will, muss sich umständlich rüberbeugen. Das ist keine sinnvolle Lösung.

Das Radio verfügt über einen CD-Player, einen AUX- und einen USB-Anschluss. Letzterer versteckt sich als Kabel im Handschuhfach. Defintiv eine nicht ganz alltägliche Lösung. Dies ist allerdings dem Modelljahr 2016/17 geschuldet. Im neuem Modelljahr 2018 ist der USB-Anschluss vor dem Schalthebel angebracht. Durch drücken der Taste „Media“, gelangt man an seine Schnittstellen.

Das Lenkrad war in meiner Testkonfiguration ohne Tasten belegt. Wer die Kreuze in der Aufpreisliste richtig setzt, erhält hier die Möglichkeiten, dass Radio zu steuern, die Freisprecheinrichtung und den Tempomaten. Die beiden letzten genannten Varianten war in meinem Testwagen nicht vorhanden, ebenso kein DAB-Radio. Diese drei Features sind aber gegen Aufpreis zu haben.

Die Sitze erwiesen sich als angenehm. Sie sind fest gepolstert und auch auf längeren Strecken hatte ich keinen Grund zu klagen. Das Lenkrad ist leider nur höhenverstellbar.

Kommen wir zu den Ablagen. In den Türen bekommt man 0,5 Liter Flaschen ohne Probleme rein, 1 Liter Flaschen aber eher nicht. Vor dem Schalthebel kann man auch noch zwei 0,5 Liter Flaschen verstauen. Das Handschuhfach erweist sich der Fahrzeugklasse entsprechend ausreichend dimensioniert, das Bordbuch füllt es nicht komplett aus.

Steigen wir in den Fond ein. Ich bin 1.80 m groß, der Fahrersitz ist dementsprechend auf meine Größe eingestellt. Hinten ist der Platz so völlig ausreichend. Die Knie massieren den Fahrer nicht und auch die Kopffreiheit ist völlig in Ordnung. Ein Getränkehalter zwischen den Sitzen dient als Ablagefläche. Taschen an den Rückenlehnen der Vordersitze sind nicht vorhanden. Serienmäßig sind ISOFIX-Halterungen vorhanden.

Bei der Übersichtlichkeit sammelt der Space Star Punkte, die breite C-Säule wird von den Außenspiegeln wieder neutralisiert. 

KOFFERRAUM:

Der Kofferraum eines Kleinwagens ist traditionell immer geprägt von einer hohen Ladekante. Da macht der Space Star keine Ausnahme: ca. 76 cm muss das Gepäck hoch gehoben werden, danach muss es wieder ca. 25 cm abgesenkt werden, eher es den Boden erreicht. Weitere Maße folgen am Ende. Das Kofferraumvolumen liegt im Normalzustand bei 235 Litern, klappt man die Sitze um, sind es 912 Liter. Beim Umklappen der Sitze entsteht keine ebene Ladefläche. Einen höhenverstellbaren Ladeboden bietet Mitsubishi für den Space Star nicht an. Der Kofferraum ist aber für den normalen Alltag gut nutzbar, es gibt also keine Verklüftungen, die nur unnütz Platz wegnehmen oder vorgaukeln. Verzurrösen o.ä. sind nicht vorhanden. Die Rücksitze sind im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbar.

Und jetzt die restlichen Daten zum Kofferraum (alle Angaben sind ca. Angaben): Die Breite des Kofferraums beträgt an der schmalsten Stelle 99 cm, an der breitesten 1,10 m. Die Länge des Kofferraums beträgt 68 cm, klappt man die Rücksitzbank um, sind es 1,20 m. Und wer den Beifahrersitz ganz nach vorne schiebt, kann maximal Gegenstände mit einer Länge von 1,40 m einladen. Die Höhe der Kofferraumöffnung (damit ist nicht die Höhe der Kofferraumklappe gemeint, sondern das Ladefenster) beträgt 86 cm.

FAHREINDRUCK:

Der Mitsubishi Space Star ist mit zwei Motorisierungen erhältlich: Einen 1.0 Liter Dreizylinder mit 71 PS und einen 1.2 Liter Dreizylinder mit 80 PS. Hinzu kommen zwei Getriebevarianten. Ein 5-Gang Schaltgetriebe und ein CVT-Getriebe. Letzteres ist nur für die 80 PS Variante erhältlich. Beide Motoren haben keine Turboaufladung. Gefahren bin ich die 71 PS Version. Und für den ganz normalen Alltag hin zur Arbeit und zurück, reicht der Motor völlig aus. Gut, ab 80 km/h wird es dann doch schon zäh mit dem Vortrieb, aber es reicht trotzdem aus, zumal der Motor nur ein Gewicht von rund 920 kg bewegen muss. Allerdings hat der Wagen mit Gegenwind schon seine Probleme. Hier sollte man dann schon 1-2 Gänge zurück schalten. Gutes Stichwort: Das Getriebe ist jetzt nicht knackig übersetzt, zwischendurch hakt es mal leicht, es klemmt aber nichts. Und meistens ist das auch nur bei den ersten Kilometern, danach geht es flüssiger.

Das typische Dreizylinder-Geräusch bleibt den Insassen nicht verborgen. Damit sind wir auch schon bei der Geräuschentwicklung. Ab Tempo 120 nehmen die Windgeräusche schon zu, eine normale Unterhaltung ist aber trotzdem noch möglich. Wer aber 140 oder schneller fährt (maximal sind 172 km/h möglich), muss seine Stimme dann aber schon anheben. Die Windgeräusche sind dann auch ungefähr so laut wie der Motor. Während des Tests herrschte draußen auch zwei Tage lang Sturm, das verzerrt natürlich die Ergebnisse. Wer also längere Autobahnetappen vorhat, sollte das vielleicht vorher mal ausprobieren.

Der Durchschnittsverbrauch nach ungefähr 400 km lag bei 6,4 Litern. Mal war er etwas höher (7-7,5 Liter), mal es niedriger (5,5-6 Liter).

Die Lenkung ist kein Ausgebund an Direktheit, in der Mittellage herrscht schon ein gewisses Spiel, bevor der Wagen Lenkbefehle umsetzt. Im normalen Alltag fällt das aber nicht auf. Da fällt der kleine Wendekreis von nur 9,2 Metern schon wieder positiv ins Auge.

Das Fahrwerk erwies sich als sehr komfortabel, Unebenheiten werden gut von den Insassen fern gehalten. Auch die Abrollgeräusche halten sich im Rahmen. Beim Thema Seitenneigung hat der Space Star keine guten Karten. Gerade im Kreisverkehr bei Tempo 30 wankt es ziemlich schnell, unsicher wird das Fahren aber zu keiner Zeit. 

 

FAZIT:

 

Der Mitsubishi Space Star in der getesteten 71 PS Variante ist für den Alltag völlig ausreichend. Das Platzangebot geht für die Kleinwagenklasse absolut in Ordnung, der Komfort an Bord ist bis auf die Geräuschentwicklung bei höheren Tempo ebenfalls gut. Die Ausstattung reicht ebenfalls aus. So kann man sagen, dass der Preis von ca. 10.000 € absolut fair kalkuliert ist. Das einzige was man den Wagen vorwerfen kann, ist die Leistung des Motors. Da könnte es dann doch etwas mehr sein. Aber natürlich alles eine Frage der persönlichen Einstellung. 

Das Heck des Mitsubishi Space Star kommt ohne Heckspoiler aus (zumindest in dieser Ausstattung), dafür ist dann die Heckscheibe schön groß

Das Cockpit besteht komplett aus Hartplastik, ist aber ordentlich verarbeitet. Die Bedienung ist einfach. Allerdings sind die Schalter für die Fensterheber auf die jeweiligen Seiten verteilt, während die Außenspiegeln vom Fahrersitz verstellbar sind.

Die Platzverhältnisse im Fond sind völlig ausreichend. ISOFIX-Halterungen sind serienmäßig vorhanden.

An der Front sind die größten Änderungen gegenüber dem Vor-Facelift Modell zu sehen. Die Chromspangen untenrum sind ebenso neu, wie der Kühlergrill. Die Scheinwerfer sind hier mit Halogen-Technik bestückt, optional gibt es Bi-Xenon Scheinwerfer.

Der Testwagen verfügte über den 71 PS starken

1.0-Liter Dreizylinder-Benziner. Er hat keine Turboaufladung, sorgt aber in der Stadt für muntere Fahrleistungen. Der Testverbrauch lag bei 6,4 Litern. Positiv kann man hervorheben, dass die Glühlampen für die Scheinwerfer leicht auszutauschen sind.

Die Instrumente sind sehr übersichtlich gestaltet. Der Tankfüllstand wird im Bordcomputer angezeigt. Der Schalter zum Durchschalten befindet sich rechts daneben. Keine optimale Position.

Der Kofferraum ist für die Fahrzeugklasse ausreichend bemessen. Das Kofferraumvolumen beträgt 235-912 Litern. Die Rücksitze sind 60:40 geteilt umklappbar. Maximale Laderaumlänge:

1,40 m.

Fahrzeugbewertung:

Karosserie   7,5/10
Innenraum   6,5/10
Fahren   6,5/10
Motor   5,5/10
Multimedia      3/10
Preis/Leistung   8,5/10
   
Gesamtpunktzahl 37,5/60

Technische Daten:

Motor 3-Zylinder (4-Ventiler) Reihenmotor mit Einspritzung ohne Aufladung
Kraftstoff Super
Hubraum in cm³ 999
Leistung in kW/PS 52/71
bei U/min 6.000
Drehmoment in Nm 88
bei U/min 5.000
Getriebe/Anzahl der Gänge Schaltung/5
L/B ohne (mit Außenspiegel)/H in m 3,79/ 1,66 (o.A.)/ 1,50
Kofferraum min./max. in l 235/912
Leergewicht in kg 920
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.290
Zuladung in kg 370
Anhängelast gebr./ungebr. in kg -/-
Beschleunigung 0-100 km/h in s 13,6
Höchstgeschwindigkeit in km/h 172
Verbrauch (nach Herstellerangabe) in l/100 km  
-innerorts 5,0
-außerorts 3,6
-kombiniert 4,2
CO² Ausstoß (kombiniert) in g/km 96
Testverbrauch in l/100 km 6,4
CO² Ausstoß (Test) in g/km 153 
Tankgröße in l 35
Schadstoffklasse Euro 6
Testwagenpreis/Basispreis in € 9.290(Sondermodell "Edition")/9.990
Kommentare: 2
  • #2

    Tobias Meyer aka tobiasfaehrtauto.de (Dienstag, 19 Dezember 2023 22:56)

    Hallo Werner,

    leider kann ich diese Frage nicht beantworten. Der Testwagen stammt aus dem Jahr 2018 und die Daten der Batterie sind mir nicht geläufig.

    Ich gehe allerdings davon aus, dass es keine sehr große sein dürfte!

  • #1

    Wernerdoesserich@yahoo.com.br (Montag, 18 Dezember 2023 20:43)

    Was für eine Batterie benötige ich wie viel Ah und wie viel A ?