Um bei einem Dieselmotor die Stickoxidemissionen zu senken, setzen die Hersteller auf die SCR-Technologie und den Einsatz von AdBlue. Doch was ist das eigentlich und wie funktioniert das? Das gibt es jetzt hier!
Vorwort in eigener Sache: Ich bin kein Allwissender und habe mir die Informationen deswegen aus dem Netz geholt.
Um zu verstehen, wofür die SCR-Technik eingesetzt wird, müssen wir uns zunächst mit dem AdBlue beschäftigen.
Als AdBlue wird eine Harnstoffmischung bezeichnet. Sie besteht aus dem Harnstoff AUS 32 (das steht für "aqueous urea solution" übersetzt wässrige Harnstoffeinspritzung). In dieser Mischung befindet sich 32,5% hochreiner, wasserklarer, synethisch hergestellter Harnstoff. Dies ist für die Umwelt vollkommen ungefährlich. Der Begriff AdBlue ist ein vom VDA (Verband der Automobilindustrie) geschützter Begriff. Damit die Reinheit und die Qualität gewährleistet ist und bleibt, gibt es die Norm ISO 22241. Sie ist unterteilt in 4 verschiedenen Kategorien. Die ISO 22241-1 beinhaltet z.B. die Qualitätsanforderungen.
Das ist eigentlich nicht schwierig. Bei den neuesten Fahrzeugen befindet sich neben dem Tankeinfüllstützen der AdBlue-Einfüllstützen. Hier wird das Gemisch eingefüllt. Bei älteren Fahrzeugen befindet sich dieser Einfüllstützen auch im Kofferraum. Das das manchmal Probleme bereiten kann, versteht sich wohl von selbst.
Allerdings gibt es bisher nur sehr wenige Zapfsäulen für AdBlue. Die bereits vorhandenen sind für LKW´s konzipiert und haben eine deutlich größere Durchlaufgeschwindigkeit. Sie sind deswegen nicht für PKW´s geeignet. Nur wenige Tankstellen verfügen über PKW-fähige Zapfsäulen. Die Alternative sind Kanister- oder Fasswaren. Der Preis liegt hier bei ca. 0,60€/L. Besitzer von AdBlue-Fahrzeugen sollten sich vorher im Internet schlau machen, wo es eine AdBlue Zapfsäule gibt. Alternativ gibt es auch Apps dafür.
AdBlue ist kein Kraftstoffersatz, sondern wird zusätzlich in einen separaten Tank eingefüllt. Hautkontakt sollte vermieden werden. Die Reichweite liegt bei ca. 10.000 -15.000 km (mehr oder weniger, je nach Tankgröße). Der Verbrauch liegt bei ca. 3-5% des Dieselverbrauchs.
Viel wichtiger ist aber: AdBlue muss immer im Tank vorhanden sein. Ist der AdBlue-Tank leer, startet der Motor nicht mehr. Deswegen wird man bei einer Reichweite von ca. 2400 km darauf hingewiesen, den Tank aufzufüllen. Grundsätzlich sollte der Tankfüllstand bis zur nächsten Inspektion reichen, dann wird der wieder aufgefüllt. Aber natürlich kann der persönliche Fahr- und Nutzungszustand das Auffüllen vorher bereits vonnöten machen. Sollte man versehentlich AdBlue in den regulären Tank einfüllen, darf der Motor nicht gestartet werden. Außerdem sollte die Werkstatt angerufen werden, die sich dann um das Abpumpen kümmert.
Bei Temperaturen unter -11°C gefriert AdBlue, deswegen wird ein Heizsystem im Auto mit eingebaut. AdBlue wird nur in Verbindung mit Dieselmotoren eingebaut. Die Mehrkosten durch AdBlue, werden durch den etwas niedrigeren Kraftstoffverbrauch wettgemacht.
Der Partikelfilter dient nur zur Reduzierung der Rußpartikel, nicht zur Reduzierung von Stickoxidemissionen. Er ist Pflicht bei Dieselfahrzeugen. In Zukunft werden aber wohl auch Benziner damit ausgerüstet werden.
Die SCR-Technik beschreibt die Abgastechnik mit AdBlue und SCR-Kat.
Der Motor produziert Abgase. Diese werden zuerst in einen Oxidationskatalysator geleitet (bei älteren Fahrzeugen entfällt dieser auch manchmal). Der Oxidationskatalysator oxidiert HC (Kohlenwasserstoffe) und CO (Kohlenmonoxid). Oxidieren bedeutet, dass etwas sich mit Sauerstoff verbindet. Nach dem Oxidationskatalysator kommt der Rußpartikelfilter. Er filtert die Rußpartikel raus. Als nächstes wird das AdBlue eingespritzt. Dabei entsteht eine thermische Reaktion, also eine Überhitzung. Außerdem wird auch eine Hydrolyse durchgeführt. Dabei wird diese Reaktion gespalten. Der anschließende SCR-Kat reduziert dann die NOx (Stickoxide). Aus dem Auspuff kommt dann nur Wasserdampf und Stickstoff raus.
SCR steht übrigens für selektive katalytische Reduktion.
Stickoxide ruinieren die Umwelt. Tests unter Realbedingungen zeigen, dass der Stickoxidausstoß teilweise deutlich den Grenzwert auf dem Prüfstand unterschreitet. Bei der Zeitschrift auto motor und sport z.B. kam bei einem BMW 520d (neues Modell) ein Wert von 28 mg/km heraus, gesetzlich sind 80 mg/km vorgeschrieben. Natürlich verbraucht ein größeres Fahrzeug mehr Stickoxide. Werte von über 250 -300 mg/km sollten allerdings auch von denen nicht überschritten werden. Wie sehr diese Technik hilft den Stickoxidausstoß zu reduzieren, zeigt der Vergleich mit dem Renault Espace dCi 160: Dieser stieß im Test 1222 mg/km aus. Er verfügte aber auch nur über einen NOx- Speicherkatalysator. Dieser speichert kurzzeitig die Stickoxide, die dann wieder in den Abgasstrom eingeführt werden.
Quellenangaben:
https://www.adac.de/infotestrat/umwelt-und-innovation/abgas/scr-technik-und-adblue/default.aspx
https://de.wikipedia.org/wiki/AdBlue#Thermolyse_und_Eigenschaften
file:///C:/Users/Tobias%20Meyer/Downloads/VDA_01915_AdBlue_Flyer_DE_Web.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeugkatalysator#NOx-Speicherkatalysator
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