Was muss Autofahren kosten?


In Zeiten, wo man über das liebe Geld langsam aber sicher spricht, muss man dieses Thema mal anschneiden. Denn beim Autokauf ist die Preisspanne groß. Man kann von 7.000 Euro bis 500.000 Euro (und mehr) für jeden Geschmack etwas bekommen. Dabei wird die Auswahl nach oben immer dünner und die Ansprüche gleichzeitig immer anspruchsvoller. Verzeiht man einem Auto was vielleicht nur 15.000 Euro kostet, das nur Hartplastik verbaut wurde, muss bei einem 100.000 Euro Auto Leder auf dem Armaturenbrett schon drin sein. Im Laufe der Jahre haben sich die versch. Automarken preislich im Markt orientiert und dabei für jede Gehaltsklasse was im Sortiment. Da verwundert es wenig, dass z.B. Profi-Fußballer oder Manager gerne schnelle und/oder luxuriöse Autos fahren, während der "normale" Durchschnitts-

deutsche lieber ein bodenständiges Fahrzeug fährt.   

Doch was muss man für das Autofahren wirklich investieren? Beginnen wir diese Frage mit einem Blick auf Deutschlands günstigste Automarke: Dacia. Dacia kommt aus Rumänien und ist seit 2004 in Deutschland vertreten. Das aktuell günstigste Auto im Programm ist der Dacia Sandero für rund 7.000 Euro. Gut, man darf natürlich keine hohen Ansprüche stellen, aber für das Geld bekommt man 4 Personen bequem von A-B. Es ist ein ideales Einsteigerauto und die Unterhaltskosten halten sich im Rahmen. Getreu dem Motto: Was nicht kaputt gehen kann, kostet auch nicht. Nun ist ein Radio im Basispreis nicht vorhanden, aber für nur 100 Euro rüstet man sich einfach eines nach. ESP und vier Airbags gibt es auch. Also eigentlich müsste genau so ein Auto gefragter denn je sein. Schließlich war der frühere VW Käfer eigentlich ähnlich ausgestattet (natürlich kann man das mit heute nicht vergleichen, es geht hierbei um das Prinzip) und trotzdem wurde dieser über 21,5 Millionen Mal verkauft. Nur warum klappt dieses Prinzip heute nicht mehr?

Machen wir uns nichts vor: Das Statussymbol eines Menschen ist nicht nur das Apple Handy oder die Rolex am Arm. Auch das Auto gehört inzwischen dazu. Wir definieren uns also über unser "Heiligtum". Doch genau dieses Denken in uns, müssen wir eigentlich umstellen. Ich will damit nicht sagen, dass es nur noch günstige Autos geben soll. Weswegen verrate ich später. Und natürlich kann sich jeder das Auto kaufen, was er sich leisten kann. Aber die Neidkultur in unserer Welt ist es, die sich ändern muss. 


Natürlich ist nicht jeder Mensch so eingestellt. Interessant ist es auch, die Altersklassen zu betrachten. Junge Leute wollen entweder ein günstigeres Auto oder sie schielen auf preislich höhere (gebrauchte) Fahrzeuge. Ein BMW oder ein Mercedes muss es da schon sein. Andernfalls gehört man nicht dazu. Mit dem Alter kommt aber die Reife und die Steigerung entfällt, man bleibt eher in dem Bereich, wo es bezahlbar bleibt. Nur selten öffnet sich die Tür zu einem teureren Auto. 

Auch der Grund immer besser zu sein als der andere, sind die Möglichkeiten, die es heutzutage gibt. Mit einer günstigen Finanzierung, kann man sich (fast) jedes Auto leisten. Da greift man eben zum vielleicht 5.000 -10.000 Euro teureren Fahrzeug, hat dafür aber auch vielleicht die bessere Ausstattung. 

Um auf unseren Vergleich zurück zu kommen: Für 7.000 Euro gibt es den Dacia Sandero. Ein ganz anderes Kaliber ist der Bugatti Chiron. Und ja, dieser Vergleich ist gewollt. Ca. 2.860.000 Euro muss man auf den Tisch legen, um sich dieses Fahrzeug leisten zu können; Tendenz steigend. Und klar ist, dass man dafür auch was bekommt: Einen W16-Motor mit 1.500 PS Leistung. Handgefertigt und individuell zusammstellbar. Und mit 500 geplanten Autos, ist es auch ein Serienfahrzeug. 

Ganz wichtig beim Autokauf ist auch die Qualität. Und da gilt nicht das Prinzip teuer gleich besser. Günstigere Autos können hier auch vorne liegen. Und wer Glück hat, erwischt ein so gutes Auto, mit dem man außer den Wartungsintervallen und eventuellen Verschleißarbeiten, keine weiteren Kosten hat. Und in diesem Zusammenhang ist auch noch etwas anderes wichtig: die Garantie. Mit 2-3 Jahren liegen die meisten Hersteller ziemlich gleich zusammen, ein paar günstige und auch ausländischen Marken stechen hier klar raus. Mitsubishi und Hyundai geben z.B. 5 Jahre Garantie, Kia sogar 7 Jahre. Ohne Aufpreis versteht sich. Das steht tatsächlich für Qualität und Vertrauen der Marke in ihre Autos. 

Der Anspruch an ein bequemes und luxuriöses Fahrzeug ist es, der die meisten antreibt. Doch sind die Preise der Autos in den letzten Jahren, wie bereits gesagt, merklich angestiegen und meistens stimmt der reale Gegenwert nicht mehr. Zu Verdeutlichung ein typisches D-Mark Beispiel: Früher kostete ein BMW 7er 100.000 Mark. Das wären heute 50.000 Euro. Ein BMW 5er kostet mit guter Ausstattung und Motorisierung mal eben 60.000 - 70.000 Euro und mehr. Das wären also umgerechnet 120.000 - 140.000 Euro. Heutzutage fängt der BMW 7er bei ca. 90.000 Euro an. Umgerechnet also 180.000 Mark. Ich zahle also genau soviel wie früher, bekomme dafür aber weniger. Stimmt da noch das Verhältnis?


Die finale Frage also zum Schluss: Was muss man für das Autofahren wirklich bezahlen? 

Meiner Meinung nach muss das Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Es gilt genau zu vergleichen und auch Kompromisse zu machen. Wie viel kann ich sparen, wenn ich statt der Ledersitze nur die Stoffsitze nehme? Wie viel spare ich, wenn es nur das kleine Navi ist, statt das Große, wenn ich es eh nur zum Navigieren nutze? Lohnt es sich mehr Geld für Spritspar-Reifen auszugeben, wenn ich dadurch effektiv nur einen halben Liter/100 km spare? Solche Fragen gilt es zu stellen. Denn eines ist es auch sicher: Die Unterhaltskosten werden immer Alter steigen. Wer sich ein Premium-Fahrzeug kauft, muss am Ende auch mit Premium-Preisen rechnen. Und ein günstiges Auto muss auch nicht unbedingt Abstieg bedeuten. Der Papst fährt schließlich auch nur einen Ford Focus Gen. 2. 

 

Und zum Schluss ein Satz, der hoffentlich beruhigt: Natürlich soll es auch weiterhin teure Autos geben. Denn sie laden zum Träumen ein. Und entführen uns in eine Welt, als wir selbst noch Kinder waren und uns an den Schaufenstern die Nase platt gerieben haben. 

 

Fazit: Wir müssen unser Denken und unseren Neidfaktor versuchen um zu krempeln. Auch günstige Autos können Spaß machen, sind im Unterhalt meist günstiger und tun nicht weh. Teure Autos sind natürlich ein Statussymbol. Doch stimmt der Gegenwert meist nicht mehr. Aber selbstverständlich darf jeder selbst entscheiden, was er fahren möchte und wie viel er dafür ausgeben will. 

 

Und nächste Woche geht es um das Thema Hybrid. Welche Konzepte gibt es und was taugen sie? Es lohnt sich also zu warten. 

Quellenangaben:

Die Informationen habe ich aus verschiedenen Quellen. Diese lege ich hier natürlich offen:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Käfer (Anzahl der produzierten Modelle)

https://www.auto-motor-und-sport.de/news/bugatti-chiron-2016-vorstellung-bilder-daten-preise-8513199.html (Basispreis des Chiron)

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